
Johannes Bittner
Mitglied seit
2011-10-18 08:05:11
Andere Ideen des Nutzers
Keine weiteren Ideen eingereicht.Pinnwand
2011-12-10 15:14:10
Please review my idea"THE UNIVERSITY OF TOMORROW" and put forward your valuable comments and suggestions.Thanking you in advance.
2011-10-18 08:47:07
Hallo Johannes, willkommen in unserer Ideenschmiede! Wir freuen uns auf Ihre Ideen.
"Was hab' ich?" – Medizinstudenten helfen Patienten und lernen dadurch selbst
Kurzbeschreibung:
Auf washabich.de übersetzen Medizinstudenten ärztliche Befunde in eine für Patienten leicht verständliche Sprache. Die Mediziner lernen dabei wichtige Hard- und Softskills. Die Übersetzungs-Tätigkeit soll in die universitäre Lehre eingebunden werden, um eine patientennahe Ausbildung zu verbessern.
Ausführliche Beschreibung:
Ausgangssituation:
Die Beschaffung relevanter und verlässlicher Gesundheitsinformationen über das Internet ist für Patienten eine große Herausforderung. Wer steckt hinter den einzelnen Angeboten? Treffen die gefundenen Informationen auch wirklich auf die eigene Krankheit zu? Oft sind Verunsicherung und Angst die Folgen einer Online-Recherche.
Auf Basis dieser Problematik entwickelten zwei Dresdner Medizinstudenten zusammen mit einem Trierer Software-Entwickler die Plattform "Was hab‘ ich?" (https://washabich.de). Hier übersetzen Medizinstudenten seit dem 15. Januar 2011 Befunde und andere ärztliche Dokumente von Mediziner-Latein in eine für den Patienten leicht verständliche Sprache.
Das inzwischen bundesweit aufgestellte und ehrenamtlich tätige Team umfasst 280 Medizinstudenten ab dem achten Fachsemester. Neben den Studenten von 32 deutschen Fakultäten sind auch bereits Helfer aus den Niederlanden und Österreich hinzugestoßen. 42 Ärzte und zwei Psychologen unterstützen die Arbeit der Studenten durch fachliche Hilfestellung.
Das Mediziner-Team konnte bereits mehr als 3.200 Patienten weiterhelfen, indem es durch die Befund-Übersetzungen individuelle, verständliche und verlässliche Gesundheitsinformationen geliefert hat. In der Folge wurde das Arzt-Patienten-Verhältnis gestärkt, da Patienten nun aktiver an Entscheidungsprozessen beteiligt werden konnten. Inzwischen werden bei "Was hab‘ ich?" wöchtentlich ca. 150 medizinische Dokumente in ausführlicher Weise und mit hoher Qualität übersetzt. Seitens der Patienten ist die Nachfrage so groß, dass zeitweise ein virtuelles Wartezimmer für die Pufferung der Einsendungen sorgen muss.
Nach Erhalt der Übersetzung melden sich 65,0 % der Patienten zurück und geben nahezu ausnahmslos positives Feedback. Darüber hinaus erhält der übersetzende Medizinstudent in 23,6 % der Fälle sogar eine freiwillige Spende. Sogar Ärzte, deren Patienten den Service von "Was hab‘ ich?" genutzt haben, melden sich und danken für die konstruktive Unterstützung ihrer Patienten.
Motivation:
Der moderne Patient strebt danach, über Krankheiten, Untersuchungen und Behandlungen informiert zu sein und im Dialog mit dem behandelnden Arzt gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Studien der letzten Jahre belegen, dass etwa 60 bis 70 Prozent der Patienten die partizipative Entscheidungsfindung als Grundlage einer guten Behandlungsstrategie favorisieren.
Allein mit dem Willen der Patienten ist jedoch noch keine sinnvolle Umstrukturierung der Arzt-Patient- Kommunikation möglich. Hierfür bedarf es intensiver Bemühungen in der medizinischen Lehre, um die Ärzte von morgen auf den Patienten von heute (und morgen) vorzubereiten.
Lösungsvorschlag:
Die medizinstudentische Lernumgebung ist vorwiegend geprägt von Fachbegriffen und medizinischer Terminologie. Nach Studienabschluss wird vom Arzt jedoch mit dem ersten Patientenkontakt eine patientengerechte Kommunikation erwartet – eine kaum zu bewältigende Aufgabe ohne vorangegangenes Training. In der Übersetzung medizinischer Befunde liegt ein innovatives und neues Werkzeug, um diese Art der Kommunikation schon frühzeitig im Studium zu trainieren.
Mit Hilfe der bereits etablierten Plattform "Was hab‘ ich?" sollen Befund-Übersetzungen für Patienten und ergänzende Präsenzveranstaltungen zur strukturierten Vermittlung des nötigen Basiswissens zu einem effektiven Wahlpflichtfach verknüpft werden. Im Fokus des Wahlpflichtfachs steht das Training laienverständlicher und patientengerechter Kommunikation – eine Fähigkeit, die für den späteren klinischen Berufsalltag unabdingbar ist. Den Studenten wird dabei die nötige theoretische Grundlage vermittelt, das Wahlpflichtfach fokussiert jedoch bewusst auf ein praxisnahes Training der laienverständlichen Kommunikation anhand medizinischer Befunde "echter" Patienten.
Durch den direkt ersichtlichen Nutzen für die Patienten, deren Befunde im Laufe des Trainings übersetzt werden, wird auch die langfristige Motivation zur Nutzung einer patientennahen Sprache im späteren Arztberuf gefördert.
Zusammenfassung:
1. Von den Befund-Übersetzungen bei "Was hab' ich?" profitieren sowohl Patienten als auch Mediziner – letztere lernen neben der Aneignung neuen Fachwissens, vernünftig mit Patienten zu kommunizieren.
2. Die Idee des Projekts soll im Rahmen eines Wahlpflichtfachs an medizinischen Fakultäten angeboten werden, um von dem Konzept auch in der universitären Lehre zu profitieren.
3. Langfristig sollen Studenten durch diese Idee im Studium nachhaltig lernen, im späteren Berufsalltag auf mündige Patienten einzugehen und medizinische Sachverhalte leicht verständlich zu erklären.
Kategorien:
lernen & lehren anderes & querNews
462 Ideen und 3 Publikationen
05-12-2012 | Kommunikation und Nachhaltigkeit der Hochschule von morgen
Neben unserer Gesamtdokumentation UniGestalten haben wir zwei thematische Querschnitte als E-Paper ausgekoppelt, die sich als besondere Schwerpunkte im Wettbewerb herausgestellt haben.
E-Paper Kommunikation
05-12-2012 | Die Kommunikation der Hochschule von morgen
Die vielen neuen Ideen zum Themenfeld „Kommunikation und Medien" zeigen sehr deutlich, dass es einen großen Wunsch nach kommunikativer und medialer Entwicklung an unseren Hochschulen gibt.
E-Paper Nachhaltigkeit
05-12-2012 | Ideen für eine nachhaltige Hochschule von morgen
Welche Rolle können Hochschulen bei den Transformationen zu einer nachhaltig agierenden Gesellschaft übernehmen?
Preisträger
1. Platz
Johannes Bayer und Roman Linzenkircher
student.stories – Informieren und Integrieren mit Podcasts
2. Platz
Tom Sporer, Patrick Noack, Jan-Mathis Schnurr
Demokratix – Online-Werkzeug für mehr Transparenz und Mitbestimmung
3. Platz
Nick Wagner
Mit einem Euro ein Stipendium ermöglichen
Kommentare
am 2011-10-18 11:39:36
Eine tolle Umsetzung des aktuellen hochschuldidaktischen Trends des "service learning" - Prima!
am 2011-10-18 14:42:39
Eine Vorzeige-Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft Ihr Projekt - toll, bitte mehr davon!
am 2011-10-18 16:58:43
gute idee...betrifft das generelle Problem der Universitäten, wenig praxisnah auszubilden, so dass es nach dem Studium zu solchen Verständnisproblemen bei Patienten, Mandanten usw. kommt. Diese Idee könnte man für auch gut für Anwalts- oder Behördenschreiben gebrauchen. Problem ist hierbei aber wohl das grundsätzliche Beratungsmonopol für Anwälte.
am 2011-10-19 13:49:55
gute idee...betrifft das generelle Problem der Universitäten, wenig praxisnah auszubilden, so dass es nach dem Studium zu solchen Verständnisproblemen bei Patienten, Mandanten usw. kommt. Diese Idee könnte man auch gut für Anwalts- oder Behördenschreiben gebrauchen. Problem ist hierbei aber wohl das grundsätzliche Beratungsmonopol für Anwälte, neben einigen Ausnahmen wie den Mietervereinen z.B..
am 2011-10-18 18:43:19
So gut die Idee auch ist, spiegelt es leider lediglich die mangelnde Kommunikation zwischen Arzt und Patient wieder. Eigentlich gehört es zur ärztlichen Aufgabe einen Patienen zu betreuen und ihm Diagnosen sowie Therapiemöglichkeiten zu erklären. Das Medizinstudium ist (mittlerweile) eines der praxisnahesten überhaupt, so das diese Internetseite eine faszinierende Bereicherung für viele Patienten ist, als Kurs für angehende Mediziner in meinen Augen jedoch überflüssig.
am 2011-10-18 19:43:32
An unserer Uni gibt es eigens ein Training für Medizinstudenten - "Ärztliche Gesprächsführung" inkl. Rhetorik etc. Zur Übung und Vertiefung ist die Idee von washabich.de super geeignet!
am 2011-10-19 09:38:24
Die "Fachsprache" zu entwirren ist ein guter Ansatz. Persönlich kannte ich das Forum noch nicht. Danke.
am 2011-10-19 13:50:41
gute idee...betrifft das generelle Problem der Universitäten, wenig praxisnah auszubilden, so dass es nach dem Studium zu solchen Verständnisproblemen bei Patienten, Mandanten usw. kommt. Diese Idee könnte man auch gut für Anwalts- oder Behördenschreiben gebrauchen. Problem ist hierbei aber wohl das grundsätzliche Beratungsmonopol für Anwälte, neben einigen Ausnahmen wie den Mietervereinen, Jugendrechtsberatung z.B..
am 2011-10-24 21:47:02
Sehr coole Idee die hier umgesetzt wurde! "Touchpoints" zwischen Theorie und Praxis sind etwas, wovon meist beide Seiten profitieren. Dieses Beispiel wurde im medizinischen Bereich angewandt. Ich persönlich kenne es aus dem wirtschaftlichen Bereich, hier engagieren sich motivierte junge Leute in studentischen Unternehmensberatungen um Praxiserfahrung zu sammeln und somit vielen Unternehmen zumErfolg zu verhelfen.
Von solchen Konzepten braucht das moderne Unileben noch viel mehr, da Praxiserfahrung immer wichtiger wird und an Universitäten viel zu wenig gefördert wird.
am 2011-11-01 14:38:06
Ein schönes Projekt, das sicherlich Schule machen kann und sollte. Da das WHI ja bereits etabliert ist, könnten Sie sich vielleicht noch weitere Projekte vorstellen, die in dieselbe Richtung gehen und auch noch weitere Fächer einbinden und die in ähnlicher Form zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft beitragen können?
am 2011-11-05 11:09:26
"Was hab' ich?" ist zwar als Projekt bereits etabliert (falls man bei einem Alter von 10 Monaten bereits davon sprechen kann), die hier präsentierte Idee besteht aber vorwiegend in der Integration der Befund-Übersetzungen in die medizinische Ausbildung an den Universtitäten – beispielsweise in Form eines Wahlpflichtfachs. Somit soll eine Brücke zwischen sozialem Engagement und universitärem Curriculum geschlagen werden. Eine Übertragbarkeit auf andere Fachbereiche ist natürlich gut denkbar!
am 2011-11-14 14:55:34
Super Idee, und noch besser, dass es sogar schon umgesetzt wird!
am 2011-11-16 23:24:35
weiter so! :)
am 2011-12-07 07:58:53
gute Idee, wie könnte man sie auf andere FB übertragen? die Medizin bietet sich natürlich besonders an...siehe auch oben ;-)
am 2012-01-09 20:34:30
Good idea and the already implementation further increases the chances of implementation in new universities! good luck.